Andere Länder, andere Sitten – dies gilt auch im Bereich Frauenfußball und dessen Entwicklung, die ja selbst in westlichen Ländern, in denen Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern herrscht, in den Anfangsjahren umstritten und daher manchmal kompliziert war.
Werfen wir nun einen Blick über den Globus und sehen uns die Entwicklung in Regionen außerhalb Europas genauer an.
Nordamerika
Die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada sind durchaus Vorreiter in Sachen Frauenfußball. Dort gilt das Spiel mit dem runden Leder als beliebteste Sportart unter Mädchen und jungen Frauen. Highschool- und Collegeteams sind weit verbreitet. Wie in anderen Sportarten auch, gibt es eine länderübergreifende Liga, die Women’s Professional Soccer, kurz WPS.
Die USA sind mit drei Titeln bei Weltmeisterschaften und vier Olympiasiegen das erfolgreichste Team der Welt und das WM-Endspiel 1999 in Pasadena fand vor der Rekordkulisse von 90.185 Besuchern statt.
Brasilien
Ähnlich wie bei den Männern spielen die besten brasilianischen Frauen in europäischen oder nordamerikanischen Ligen. Der schillerndste Star ist dabei Marta Vieira da Silva, kurz Marta genannt, die als erste Frau von 2006 bis 2010 fünfmal in Serie zur Weltfußballerin gekürt wurde.
Arabische Länder
Aus religiösen Gründen betreffend Kleidung, Kopftuch und Besuchern gibt es zahlreiche Restriktionen.
Im Iran darf nur mit Kopftuch angetreten werden und zumeist nur in Hallen. Erst im Jahr 2006 durfte erstmals seit 1979 in einem Stadion gespielt werden. Für Olympia 2012 wurden die Iranerinnen disqualifiziert, weil sie in den Qualifikationsspielen mit Kopftuch antraten.
In Saudi-Arabien wurden die Bestimmung erst im Jahr 2006 etwas gelockert, so dass es seit 2008 eine nationale Meisterschaft gibt, deren Spiele aber nicht von Männern besucht werden dürfen.
Afrika
Nigeria ist dort derzeit klar die Nummer eins, auch wenn sich das Team von Ghana schon öfter für eine Weltmeisterschaft qualifizieren konnte. Nigeria nahm bisher an allen Weltmeisterschaften teil, spätestens im Viertelfinale kam jedoch immer das Aus.