Im Jahr 1924 wurde in Österreich im Wiener Raum das erste Frauenfußballteam auf die Beine gestellt. Damals meldeten sich knapp 150 Frauen für die erste Auswahl. Mit 43 Frauen begann der erste Theorieunterricht und das erste Training auf dem Fußballplatz. Nach kurzer Zeit jedoch ebbten die brisanten Berichterstattungen über die erste Damenmannschaft Österreichs ab. In den 30ern flammte das Interesse wieder auf, nachdem die neue Österreichische Damenfußball-Union, kurz ÖDU, ins Leben gerufen wurde. Die Bekanntheit stieg und damit stiegen auch die Besucherzahlen, die damals im Durchschnitt 3.000 Zuschauer erreichten. Dies missfiel jedoch der damaligen österreichischen Regierung. Ein jähes Ende fand die neue Popularität 1938 mit der Annektierung Österreichs durch das Deutsche Reich.

Aller guten Dinge sind drei!

Nach Kriegsende gab es lange Zeit noch Verbote für Damenteams im Fußball. Doch 1968 erfolgte eine Revolte und zum dritten Mal erlebte der Damenfußball ein langsames Erwachen. Die Erfahrungen und die Beteiligung waren noch sehr verhalten. Doch aller guten Dinge sind drei, besagt ein bekanntes Sprichwort. Auch wenn die Neuaufstellung einer Mannschaft nur langsam voranging, ging es dennoch bergauf. Aus einem vorerst einzigen Damenteam, das sich mit Freundschaftsspielen gegen ausländische Teams begnügte, folgte nach 1972 ein regelrechter Boom in dieser Nische, wodurch mehrere Frauenmannschaften und später die erste Frauenliga entstand.

Demnach glückte nach 35 Jahren Zwangspause der dritte Versuch, Frauenteams zu etablieren. Seither sind die Teams immer interessanter bei Jung und Alt, Frauen und Männern. Die aktuelle Frauenbundesliga 2019/2020 besteht aus zehn Mannschaften, die um den Meistertitel ringen und damit um die Qualifikation für die UEFA Women’s Champions League 2020/2021.

Auch wenn die Statistiken in punkto Zuschauerzahlen, Mitgliederzahlen und Budgets der Damenteams im Vergleich zu den Männerteams kaum mithalten können, zeigen die Frauenmannschaften in den Weltranglisten ihre eigene große Motivation und den starken Willen zu gewinnen. Dies ist letztlich der Garant für einen weiteren, steilen Aufschwung von Frauenteams im Fußball.