Zwölf Jahre nachdem das Verbot für Frauenfußball von 1955 aufgehoben wurde, gründete sich die erste Frauenfußballnationalmannschaft in Deutschland.

Gero Bisanz wurde mit der Aufgabe betraut, die erste Mannschaft zusammenzustellen. Die meisten der Frauen stammten aus dem damals sehr erfolgreichen Verein SSG 09 Bergisch Gladbach. Am 10. November 1982 fand das erste Länderspiel gegen die Schweiz statt, in dem die damals 18-jährige Silvia Neid mit zwei erzielten Toren einen großen Auftritt hinlegte. Neid wurde später Co-Trainerin und Bundestrainerin der deutschen Nationalmannschaft. Während der ersten Europameisterschaft schied die deutsche Nationalelf bereits in der Qualifikation aus.

Durchbruch für den Frauenfußball

Aufgrund weiter ausbleibender Erfolge entwickelte Tina Theune, die der damalige Trainier Bisanz als Assistenztrainerin geholt hatte, in diesem Zeitraum ein verbessertes Sichtungssystem mit dem Ziel, bessere Talente in die Mannschaft holen zu können. Der Erfolg zeigte sich 1989 beim Turnier im eigenen Land. Die deutschen Frauen blieben in der Qualifikation zur Europameisterschaft ungeschlagen und kassierten kein Gegentor. Des Weiteren gelang ihnen der erste zweistellige Sieg – mit einem 10:0 gegen die Schweiz.

Das Halbfinale gegen Italien war das erste Länderspiel, das vom Fernsehen übertragen wurde, und erzielte dabei höhere Einschaltquoten als das gleichzeitig übertragene Match von Steffi Graf. Das Finale gegen Norwegen in Osnabrück sahen 23.000 Zuschauer. Der 4:1-Sieg in diesem Spiel bedeutete den Durchbruch für den Frauenfußball.

Für diesen historischen Sieg erhielt die Mannschaft ein Kaffeeservice.

Zwei Jahre später konnte die Mannschaft ihren Titel verteidigen, im Halbfinale ging es wieder gegen Italien, im Finale erneut gegen Norwegen. Zur erfolgreichen Mannschaft gehörte neben Silvia Neid nun auch Bettina Wiegmann, die heute DFB- Trainerin ist. Ob die Prämie von diesem Sieg 1991 mehr Anerkennung zeigt liegt wohl im Auge des Betrachters: Diesmal durfte sich die Mannschaft über ein Münzset freuen.

Die Frauen der ersten Fußballnationalmannschaft haben ohne Frage viel für die Akzeptanz von Fußball für Frauen getan. Viele der damaligen Spielerinnen waren beziehungsweise sind nach Ihrer aktiven Karriere als Trainerinnen tätig.